Neurologie
Die Neurologie befasst sich mit der Funktion bzw. mit den Erkrankungen des Nervensystems.
Dazu gehören nebst dem Gehirn und dem Rückenmark auch der Gleichgewichtsapparat sowie die peripheren Nerven ausserhalb des Gehirns und des Rückenmarks, und die Muskeln, welche sie steuern. Da das Nervensystem eng mit der Funktion aller Organsysteme verbunden ist, überschneiden sich neurologische Erkrankungen häufig auch mit anderen Beschwerden, wie z.B. Leber- und Nierenerkrankungen oder hormonellen Problemen.
Symptome neurologischer Erkrankungen sind vielfältig und reichen von Schmerzen, Lähmungserscheinungen, Ataxien (schwankender Gang) und Lahmheit, über Schluckbeschwerden sowie Harn- und Kotabsatzstörungen, zu Verhaltensveränderungen, Bewusstseinsstörungen, Anfallsgeschehen und Gleichgewichtsstörungen.
Die Vorgeschichte des Patienten kann bereits wichtige Hinweise auf die Lokalisation und die Art der neurologischen Erkrankung liefern. Deshalb wird bei der Erstvorstellung eine ausführliche Anamnese zu Ihrem Tier erhoben. Gerade bei episodisch auftretenden Symptomen kann dazu auch ein kurzes Video des Patienten, auf welchem die Symptome ersichtlich sind, helfen. Videos können Sie uns daher auch gerne bereits vor dem Termin auf unsere E-Mail schicken.
Ziel der klinisch-neurologischen Untersuchung ist es, den Ursprung der Symptome einer Lokalisation im Nervensystem zuzuordnen. So kann entschieden werden, welche weiteren Abklärungen notwendig sind. Um Erkrankungen anderer Organsysteme auszuschliessen, sind häufig grundlegende Abklärungsschritte wie Blut- und Urinuntersuchungen oder Röntgenaufnahmen nötig. Zur Darstellung und Beurteilung von Teilen des Nervensystems sind meist fortgeschrittene Bildgebungsverfahren wie CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) notwendig. Diese Untersuchungen finden unter Vollnarkose statt.
Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems äussern sich häufig nicht im Blutbild. In diesem Fall ist eine Liquorpunktion (Liquor = Hirn- und Rückenmarkswasser) nötig. Auch dieser Eingriff findet unter Vollnarkose statt, falls nötig auch anschliessend an die Bildgebung (CT oder MRT). Die Punktion ist ein Routineeingriff mit geringem Risiko, verursacht keine Schmerzen und hat keine langfristigen Folgen.
Wurde eine Diagnose gestellt werden in einem Gespräch mit Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten besprochen. Neurologische Patienten benötigen meist Kontrollen und teils auch längerfristige, enge Betreuung. Falls erwünscht, kann diese Beratung auch telefonisch oder per E-Mail erfolgen.
Je nach Erkrankung profitieren neurologische Patienten nebst der medikamentellen Behandlung auch von ergänzenden Therapieformen wie Physiotherapie oder Akupunktur.
Neurologische Erkrankungen äussern sich nicht bei allen Tieren gleich und nicht alle Patienten sprechen gleich auf die Therapie an. Die Behandlung neurologischer Patient erfolgt daher immer individuell.
Abklärung, Behandlung und Betreuung von Patienten mit:
- Epilepsie
- Bewegungsstörungen (Dyskinesien)
- Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen
- Bewusstseinsveränderungen
- Lähmungserscheinungen
- akuten oder chronischen neurologischen Schmerzen
- Bandscheibenvorfällen
- Nerven- und Muskelerkrankungen
- Kopfnervenausfällen
Das Neurologie-Team der Tierklinik Mittelland
Tobias Neuhaus