Dermatologie

Hauterkrankungen

Hautprobleme zählen zu den häufigsten Gründen, warum Hunde und Katzen beim Tierarzt vorgestellt werden. Nicht selten handelt es sich um chronische Erkrankungen, für die für jeden Patienten eine individuell angepasste Behandlung gefunden werden muss.

Der Weg zur Diagnose ist oft nicht einfach und kann zeitintensiv sein, weil sich viele Hauterkrankungen im Hinblick auf Aussehen und Symptome sehr ähneln. Deshalb ist eine genaue Abklärung des Hautproblems wichtig, damit schliesslich auch eine erfolgreiche Therapie eingeleitet werden kann. Die Erstkonsultation in der dermatologischen Sprechstunde dauert daher auch ca. eine Stunde und beinhaltet eine genaue Aufnahme der Vorgeschichte, eine gründliche Untersuchung des Patienten, die Entnahme von Hautproben und deren mikroskopische Untersuchung sowie die Besprechung der Resultate und des weiteren Vorgehens.

Allergien

Allergien auf Futtermittelbestandteile und Umweltallergene kommen bei Hunden und Katzen ähnlich wie beim Menschen heutzutage sehr häufig vor. Hauptsymptome sind Juckreiz sowie Hautrötungen und –krusten. Die Aufarbeitung der Allergieursache umfasst eine Ausschlussdiät und den Ausschluss von anderen juckenden Hauterkrankungen. Bei einer Umweltallergie kann ein Allergietest im Blut oder in der Haut (Intrakutantest) gemacht werden, damit das Tier anschliessend desensibilisiert werden kann. Die neueste Art der Desensibilisierung bei Hunden ist die intralymphatische Immuntherapie, die bisher nur von Dermatologen angeboten wird. Dabei wird die Allergenlösung in einen Lymphknoten injiziert. Der grösste Vorteil gegenüber den herkömmlichen Injektionen unter die Haut ist, dass die Patienten deutlich schneller auf die Therapie ansprechen.

Ektoparasiten

Neben den allseits bekannten Flöhen, können auch verschiedene Milben die Haut von Hund und Katze befallen und zu Juckreiz und Hautveränderungen führen. Beispiele dafür sind die Haarbalgmilbe (Demodexmilbe) oder die Sarkoptesmilben, die die Fuchsräude verursachen. Mittels der mikroskopischen Untersuchung von Hautgeschabseln und Trichogrammen (Untersuchung von Haaren) kann die Diagnose einer Milbenerkrankung gestellt werden.

Bakterielle und Hefepilz-Infektionen

Bakterien und Hefepilze sind normale Hautbewohner. Wenn sich aber die Haut aufgrund einer anderen Hauterkrankung verändert, können sie sich vermehren und verstärken dann die ohnehin schon vorliegenden Symptome. Die Diagnose einer solchen Infektion kann mit Hilfe von Hautabklatsch-Proben oder Hautabstrichen gestellt werden, welche gefärbt werden und dann unter dem Mikroskop untersucht werden.

Pilzinfektionen (Dermatophyten)

Dermatophyten zählen im Gegensatz zu Hefepilzen nicht zu den normalen Hautbewohnern. Hunde und Katzen können sich gegenseitig und auch Menschen damit anstecken. Die Folge sind kahle Stellen, teilweise auch Hautrötungen oder schuppige Veränderungen. Die Diagnose wird mittels Trichogramm und Pilzkultur oder Pilz-PCR gestellt.

Haarausfall

Haarausfall kann verschiedenste Ursachen haben. Neben genetisch bedingten Veränderungen der Haarfollikel können auch entzündliche Hauterkrankungen oder hormonelle Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion oder ein Cushing Syndrom (Nebennierenrinden-Überfunktion) vorliegen. Die Diagnose wird entweder über Hautbiopsien oder im Falle von hormonellen Problemen über spezielle Blutuntersuchungen gestellt.

Autoimmunerkrankungen

Bei einer Autoimmunerkrankung greifen Entzündungszellen körpereigene Strukturen an und zerstören sie. Beispiele für Autoimmunerkrankungen der Haut sind der Pemphigus foliaceus oder der Lupus erythematosus. Für die Diagnose dieser Art von Hautkrankheiten ist es notwendig, Hautbiopsien zu nehmen, die in der Pathologie untersucht werden.

Ohrerkrankungen

Ohrerkrankungen gehören in der Tiermedizin in den Bereich der Dermatologie. Es handelt sich dabei meist um entzündliche Veränderungen des äusseren Gehörgangs (Otitis externa), bei denen es zu übermässigem Ohrsekret, Rötungen, Schwellungen und Juckreiz kommt. Eine Otitis externa geht oft mit Hauterkrankungen einher, wie Allergien oder hormonellen Erkrankungen. Ausserdem liegt fast immer eine bakterielle oder Hefepilz-Infektion vor.

Eine Mittelohrentzündung (Otitis media) kann infolge einer Otitis externa entstehen, wenn das Trommelfell rupturiert oder kann gerade bei Katzen auch infolge von Entzündungen im Nasenrachenraum oder durch Polypen entstehen.

Die Erstabklärung von Ohrerkrankungen beinhaltet eine otoskopische Untersuchung und die mikroskopische Untersuchung von Tupferproben. Bei chronischen Fällen kann eine Videootoskopie (Ohrspülung in Narkose) notwendig sein sowie, vor allem bei Verdacht auf eine Otitis media, auch eine Computertomographie des Kopfes.