Neuro-Chirurgie

Die Neurochirurgie befasst sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks und der peripheren Nerven.

Das Nervengewebe ist von zentraler Bedeutung für die motorischen Funktionen des Körpers. Gleichzeitig ist es besonders delikat und empfindlich gegenüber äusseren Einflüssen wie z.B. mechanischer Reizung. Entsprechend müssen die Operationsmethoden bei grösstmöglicher Effizienz besonders gewebeschonend sein.

Zu den häufigsten, bei unseren Haustieren diagnostizierten, neurochirurgischen Erkrankungen zählen Bandscheibenvorfälle, Nervwurzelreizungen infolge einer Verengungen des Wirbelkanals, Frakturen und Luxationen der Wirbelsäule, Tumorerkrankungen (der Hirn- oder Rückenmarkshäute oder des Nervengewebes selbst) sowie angeborene Missbildungen (z.B. Zysten im Hirn- oder Rückenmarksgewebe). Die Symptome sind vielgestaltig, je nachdem welche Region des Nervensystems betroffen ist. Sie reichen von epileptischen Anfällen, Kopfnervenausfällen, starken (Rücken-)Schmerzen über koordinative Gangstörungen oder Schwäche bis hin zu Lähmungserscheinungen der Gliedmassen.

Vor jedem chirurgischen Eingriff ist eine sorgfältige Untersuchung des Patienten in unserer Sprechstunde erforderlich, um z.B. orthopädische Lahmheiten von neurologisch bedingten Gangstörungen abgrenzen und das Problem möglichst genau auf eine Region des Nervensystems lokalisieren zu können. In Folge kommen üblicherweise Schnittbildverfahren wie z.B. eine computertomographische Untersuchung (CT) zur Anwendung. Hierbei können die komplexen, dreidimensionalen, anatomischen Strukturen des Schädels und der Wirbelsäule bestmöglich dargestellt werden. Dies ist Voraussetzung für eine exakte Diagnosestellung und ermöglicht eine individuell angepasste Therapieempfehlung.

In vielen Fällen verhelfen Ruhe, Physiotherapie und abgestimmte Schmerzmedikamente zu einer Besserung. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der interventionellen Schmerztherapie, bei der mittels Nervwurzel- und Facettengelenksinfiltrationen entzündungshemmende, reizstillende Wirkstoffe direkt in der erkrankten Region appliziert werden können.

Bei besonders starken Beschwerden, die nicht auf eine konservative Therapie ansprechen, sowie bei immer wiederkehrenden Problemen oder deutlicher Verschlechterung im Verlauf des Krankheitsgeschehens ist eine Operation zur akuten Entlastung des Nervengewebes oft unumgänglich. Wie bei grösseren Weichteil- oder Knochenoperationen auch, müssen manche unserer Patienten nach dem Eingriff eine Zeit stationär betreut werden: so können wir eine angemessene und lückenlose Schmerzausschaltung garantieren und eine engmaschige physiotherapeutische Behandlung ermöglichen.